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Dieser Artikel basiert auf dem Host Configuration Protocol Artikel „Dynamic Host Configuration Protocol“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 23.März 2010 (Permanentlink) und steht unter einer Creative-Commons-Lizenz (CC-BY-SA 3.0). In der Wikipedia ist eine Host Configuration Protocol&action=history Liste der Autoren verfügbar.


Der DHCP-Server[]

Der DHCP-Server wird – wie alle Netzwerkdienste – als Hintergrundprozess (Daemon oder Dienst) gestartet und wartet auf UDP-Port 67 auf Client-Anfragen. In seiner Konfigurationsdatei befinden sich Informationen über den zu vergebenden Adresspool sowie zusätzliche Angaben über netzwerkrelevante Parameter wie die Subnetzmaske, die lokale DNS-Domain oder das zu verwendende Gateway. Außerdem lassen sich auch weitere BOOTP-Server oder der Ort des zu verwendenden Bootimages einstellen.

Es gibt drei verschiedene Betriebsmodi eines DHCP-Servers: manuelle, automatische und dynamische Zuordnung.

Manuelle Zuordnung[]

In diesem Modus (statisches DHCP) werden am DHCP-Server die IP-Adressen bestimmten MAC-Adressen fest zugeordnet. Die Adressen werden der MAC-Adresse auf unbestimmte Zeit zugeteilt. Der Nachteil kann darin liegen, dass sich keine zusätzlichen Clients in das Netz einbinden können, da die Adressen fest vergeben sind. Das kann unter Sicherheitsaspekten erwünscht sein.

Manuelle Zuordnungen werden vor allem dann vorgenommen, wenn der DHCP-Client beispielsweise Server-Dienste zur Verfügung stellt und daher unter einer festen IP-Adresse erreichbar sein soll. Auch Port-Weiterleitungen von einem Router an einen Client benötigen in der Regel eine feste IP-Adresse.

Automatische Zuordnung[]

Bei der automatischen Zuordnung wird am DHCP-Server ein Bereich von IP-Adressen (IP-Range) definiert. Wenn die Adresse aus diesem Bereich einmal einem DHCP-Client zugeordnet wurde, dann gehört sie diesem auf unbestimmte Zeit, denn auch hier wird die zugewiesene IP-Adresse an die MAC-Adresse gebunden. Ist der Adressbereich komplett vergeben, so können sich keine zusätzlichen Clients in das Netz einbinden. Das geht auch dann nicht, wenn die Rechner gar nicht aktiv (eingeschaltet) sind, denn im Cache des DHCP-Servers wird die IP-Adresse gespeichert. Es hilft dann nur ein Löschen des Caches, um die an nicht aktive Rechner vergebenen Adressen verwenden zu können.

Dynamische Zuordnung[]

Dieses Verfahren gleicht der automatischen Zuordnung, allerdings hat der DHCP-Server hier in seiner Konfigurationsdatei eine Angabe, wie lange eine bestimmte IP-Adresse an einen Client „vermietet“ werden darf, bevor der Client sich erneut beim Server melden und eine „Verlängerung“ beantragen muss. Meldet er sich nicht, wird die Adresse frei und kann an einen anderen (oder auch den gleichen) Rechner neu vergeben werden. Diese vom Administrator bestimmte Zeit heißt Lease-Time (zu deutsch also: „Mietzeit“).

Manche DHCP-Server vergeben auch von der MAC-Adresse abhängige IP-Adressen, d. h. ein Client bekommt hier selbst nach längerer Netzwerkabstinenz und Ablauf der Lease-Zeit die gleiche IP-Adresse wie zuvor (es sei denn natürlich, diese ist inzwischen schon anderweitig vergeben).

Mögliche Zuweisungen[]

Standardmäßig kann DHCP dem Client folgende Einstellungen zuweisen:

  • IP-Adresse und Netzwerkmaske
  • Default-Gateway
  • Nameserver
  • Proxy-Konfiguration via WPAD
  • Time- (nach RFC 868) sowie NTP-Server
  • DNS-Server, DNS Context und DNS Tree
  • WINS-Server (für Microsoft Windows Clienten)

Siehe auch[]

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